Ortsgeschichte

Baden hat ein Alter von mindestens tausend Jahren. Schon um das Jahr Tausend befand sich hier die alte königliche Hofstätte Bodegen oder Badensen; eine noch ältere Form des Namens ist Botegun. Erstmals wurde der Name Botegun 1013 erwähnt.

Baden gehört zum Kreis Verden an der Aller. Es liegt in der Mitte zwischen den beiden alten Städten Bremen und Verden am rechten Weserufer. Sein Gebiet gliedert sich landschaftlich von Süden nach Norden in mehrere deutlich unterschiedliche Streifen, die sich etwa vier Kilometer lang von Osten nach Westen erstrecken. Im Süden dehnt sich zu beiden Seiten der Weser und ihres Nebenflusses, der Alten Aller, der fruchtbare Marschstreifen, der die Zucht und Haltung schweren Rindviehs und des edlen hannoverschen Pferdes ermöglicht. Durch die Vertiefung des Weserbettes ist der Grundwasserspiegel ständig gesunken, die früher regelmäßigen Überschwemmungen sind selten geworden. Der im Zuge der Mittelweser-Kanalisierung begonnene Bau der Staustufe Langwedel, die bei der Mündung der Alten Aller in die Weser führt, sowie die Begradigung der Alten Aller haben nach ihrer Fertigstellung das Gesicht der Badener Marsch deutlich verändert.

Der Marschstreifen reicht nördlich bis an den Fuß der am rechten Aller- und Weserufer sich hinziehenden Endmoräne, die in den bekannten und viel besuchten Badener Bergen unmittelbar am Weserufer eine durchschnittliche Höhe von 30 Metern erreicht. Auf dem Rande dieses Höhenzuges verläuft die in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts entstandene Landstraße Bremen – Braunschweig. Diese brachte dem Dorf nach langen Jahren recht ärmlicher Verhältnisse eine erste wirtschaftliche Blüte, denn sie ermöglichte in ganz anderer Weise als bisher den Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Gleiches gilt für den in den Jahren 1845 – 1847 erfolgten Bau der Eisenbahnlinie Bremen-Hannover, die vielen Bewohnern des Dorfes neue Verdienstmöglichkeiten gab.

Zwischen Bahn und Landstraße liegt der etwa drei Kilometer lange Dorfstreifen. Den letzten Streifen der Dorfmark bildet das Moor; ehemals öd und einsam, ist es seit dem Weltkrieg bis auf die zur Torfgewinnung benötigten Flächen in Kulturland umgewandelt. Das Badenermoor – Gebiet nimmt eine Größe von ca. 250 ha ein. Hier entstand während des Weltkrieges die blühende, auf mehr als 50 Wohnhäuser angewachsene Neusiedlung Badenermoor.

Vor 150 Jahren war Baden noch ein bäuerliches Gemeinwesen mit rein evangelischer und gut kirchlicher Bevölkerung, während die Neuzeit durch ihren Verkehr und den Zuzug Fremder viele Veränderungen gebracht hat. Auf den Badener Bergen, deren schöne Terrassen-Anlagen die hannoversche Regierung um 1830 errichten ließ, haben sich, angezogen durch die herrliche Lage am hohen Weserufer und den wunderbaren Fernblick über die Marsch, zahlreiche Bremer angesiedelt. Zwischen der Weser und der Bahn entstand ein ganz neuer Ortsteil, da hier seit der Errichtung der Eisenbahn-Haltestelle im Jahre 1899 viele Arbeiter ansiedelten, die in Bremen ihre Beschäftigung fanden. An schönen Sommertagen brachten Eisenbahn und Dampfschiffe große Scharen von Ausflüglern aus Bremen. Infolge dieser Entwicklung erreichte die Einwohnerzahl von Baden bald das zweite Tausend.


1013
Adam von Bremen erwähnt Botegun erstmals für das Jahr 1013 in seiner Kirchengeschichte Bremens.

1626
Baden wurde auch von den wirren des 30-jährigen Krieges schwer heimgesucht. Im Pfarrarchiv der Kirche zu Achim befinden sich darüber folgende Aufzeichnungen: 1626 sind in Baden vorhanden: 13 bebaute und 2 wüste Baustellen, 20 bebaute und 2 wüste Kötnerstellen.

1820
Die Landstraße Bremen-Verden, die durch unseren Ort führt, wird 1820 gepflastert.

1828 - 36
Findet die Abtragung des rechten Weserufers statt. Der Uferhang wird terrassenförmig angelegt.

1845 - 47
Von 1845 bis 1847 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie Hannover-Bremen.

1885
Nach der im Jahre 1885 durchgeführten Volkszählung hat Baden 897 Einwohner, 152 Wohngebäude, 170 Familien.

1899
Baden erhält am 1. Juli 1899 einen Eisenbahnhaltepunkt.

1942
Durch Brandbombenabwurf feindlicher Flugzeuge gehen in der Nacht vom 25. auf den 26.06.1942 6 Wohngebäude in Flammen auf.

1945
Bei den Kämpfen um Baden werden am 21.04.1945, 13 Wohnhäuser und 6 Ställe durch Granatbeschuss und Flammenwerfer völlig zerstört. Eine hiesige Einwohnerin und ein Einwohner werden durch Granatbeschuss verwundet und erliegen bald den Verwundungen. Ein Flüchtling wird beim Verlassen eines brennenden Hauses getötet. 34 gefallene deutsche Soldaten wurden auf dem hiesigen Friedhof beerdigt.

1972
1972 wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform durch Zusammenschluss der Stadt Achim mit den Gemeinden Baden, Bierden, Bollen, Embsen, Uesen und Uphusen die neue Stadt Achim gegründet.

Die Ortsfeuerwehr Baden bedankt sich bei Herrn Karl-Heinz Gerhold
(Geschichtswerkstatt Achim) für die Verfassung des Textes!